Kanzler Olaf Scholz äußerte bei einer Talkrunde des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Potsdam seinen Wunsch, im nächsten Bundestagswahlkampf gegen CDU-Chef Friedrich Merz anzutreten. Scholz betonte, dass er dies für sehr wahrscheinlich halte und es ihm sogar recht wäre, aber letztendlich die CDU/CSU über die Kanzlerkandidatur entscheiden würde. Auf die Frage, ob er sich darauf einstelle, dass Merz als Kanzlerkandidat aufgestellt werde, antwortete Scholz mit einem Augenzwinkern, ohne dies weiter zu begründen.
Der Bundeskanzler erklärte, dass seine Herangehensweise darin bestehe, flexibel auf verschiedene Situationen zu reagieren. Er betonte, dass es unmöglich sei vorauszusagen, wer letztendlich als Unionskandidat antreten werde und dass er bereit sei, jede politische Debatte mit jeglichem Bewerber zu führen. Scholz verwies auf vergangene Legislaturperioden, in denen verschiedene Politiker als potenzielle Unionskandidaten gehandelt wurden, was verdeutliche, wie vielfältig die Möglichkeiten seien. Er beschrieb sein Verhältnis zu Friedrich Merz als positiv.
Friedrich Merz wurde kürzlich von der CDU als Parteichef bestätigt, und die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union soll erst nach den Wahlen in drei ostdeutschen Ländern im September getroffen werden. Neben Merz werden auch CSU-Chef Markus Söder und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur der Union nachgesagt. SPD-Chef Lars Klingbeil ist überzeugt, dass Olaf Scholz die Sozialdemokraten auch im nächsten Jahr in den Bundestagswahlkampf führen wird.