Der Protest gegen den US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin wird voraussichtlich fortgesetzt, trotz der Auflösung eines Protestcamps gegen die Autofabrik von Elon Musk. Einige Bündnisse planen weitere Aktionen oder behalten sich die Möglichkeit vor, erneut aktiv zu werden. Während der Aktionstage nahm die Polizei 76 Strafanzeigen entgegen und setzte 23 Aktivistinnen und Aktivisten kurzzeitig in Gewahrsam. Die Anzeigen bezogen sich hauptsächlich auf Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, Nötigung im Straßenverkehr, Widerstandshandlungen, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung.
Die Protestierenden wollten mit ihren Aktionen auf Umweltrisiken hinweisen, die Tesla bestreitet. Kritik richtet sich auch gegen die geplante Erweiterung des Fabrikgeländes, über die die Gemeindevertretung Grünheide voraussichtlich am Donnerstag berät. Trotz rund 12.000 Beschäftigten im Tesla-Werk, das teilweise in einem Wasserschutzgebiet liegt, bleibt der Widerstand bestehen. Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei traten während eines Protestzuges auf.
Bundeswirtschaftsminister Habeck äußerte Kritik am Protest und betonte, dass die Grenze des Protests am Zaun des Betriebsgeländes ende. Er argumentierte, dass der Protest gegen jede Autofabrik unangebracht sei und Deutschland weiterhin Interesse an der Automobilproduktion habe. Brandenburgs Ministerpräsident Woidke lobte den Polizeieinsatz, der die Durchführung der Versammlungen ermöglichte.
Die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes stößt auf Widerstand, obwohl das Unternehmen seine Produktionskapazitäten erhöhen möchte. Eine Klärung über den Bebauungsplan soll in der Gemeindevertretung am Donnerstag erfolgen. Elon Musk zeigte sich verwundert über die gezielten Proteste gegen Tesla und wies Vorwürfe zur Umweltverschmutzung zurück. Trotz der Irritation hofft die Politik auf eine erfolgreiche Expansion des Autobauers in Brandenburg.