Der Friedenspreis Dresden wurde posthum an den russischen Regimekritiker Alexej Nawalny verliehen. Die Auszeichnung in Höhe von 10.000 Euro wurde von Julija Nawalnaja, der Witwe des im Februar verstorbenen Oppositionsführers, im Dresdner Schauspielhaus entgegengenommen. Nawalny wurde für seinen Einsatz für Freiheit, Demokratie und Frieden gewürdigt. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck bezeichnete Nawalny in seiner Laudatio als einen entscheidenden Widersacher von Russlands Präsidenten Wladimir Putin, der charismatisch und in der Lage war, Massen zu Protesten zu mobilisieren.
Der 47-jährige Kreml-Kritiker brach am 16. Februar im Straflager „Polarwolf“ am Polarkreis in Sibirien zusammen und verstarb. Die genaue Todesursache blieb ungeklärt, obwohl Nawalny bereits 2020 einen Giftanschlag überlebt hatte und seit 2021 in russischer Lagerhaft saß. Der Friedenspreis Dresden wird seit 2010 an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Michail Gorbatschow, der letzte Staatspräsident der Sowjetunion, sowie der Musiker und Dirigent Daniel Barenboim.
Die Verleihung des Friedenspreises posthum an Alexej Nawalny würdigt seinen mutigen Kampf für demokratische Werte und Menschenrechte. Nawalny führte unkonventionelle Methoden an, um die russische Regierung herauszufordern und ermutigte damit andere Menschenrechtsverteidiger, sich für Freiheit und Frieden einzusetzen. Die Anerkennung seines Engagements bei der Verleihung des bedeutenden Preises unterstreicht seine internationale Bedeutung als Symbol für den Einsatz gegen Unterdrückung und für eine demokratische Zukunft.