Die Marienschule in Neuwied steht vor der Herausforderung, ihr Ganztagsangebot auszubauen und allen Schülern zugänglich zu machen. Mit nur rund der Hälfte der Schüler, die das Ganztagsangebot nutzen, reichen die Kapazitäten schon jetzt nicht aus. Schulleiter Manuel Mouget benennt Platzmangel, Personalmangel und hohe Kosten als zentrale Hindernisse bei der Vollumsetzung des Ganztagsangebots.
Um den rund 120 Schülern, die derzeit in der Ganztagsbetreuung sind, gerecht zu werden, musste die Schule kreativ werden. Der Ganztagsbereich wurde in den Schulkeller verlegt, wo Lernraum, Spielbereich und kleine Küche untergebracht sind. Die hohe Nachfrage zeigt sich auch in der langen Warteliste, die eine dringende Notwendigkeit für zusätzliche Plätze unterstreicht.
Die Stadt Neuwied hat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes zu verbessern. Diese Gruppe, unter der Leitung des Schulamtes, prüft, wie zusätzliches Personal beschafft und notwendige An- und Umbauten finanziert werden können. Die Kommune ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen, da bis zum Schuljahr 2026/27 jeder neues Grundschulkind einen verbindlichen Anspruch auf einen Ganztagsplatz haben soll.
Die Zukunft des Ganztagsangebots in Neuwied hängt maßgeblich von einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Schulen, Stadt und staatlichen Stellen ab. Um das Ziel zu erreichen, dass alle Grundschulkinder bis 16 Uhr in der Schule bleiben können, bedarf es sowohl finanzieller Unterstützung als auch strategischer Planung. Bürgermeister Jung setzt darauf, dass das Land zukünftig einen größeren Anteil der finanziellen Last trägt, um die flächendeckende Ganztagsbetreuung zu gewährleisten.