Anna Hentschel, Gemeindereferentin der römisch-katholischen Pfarrei St. Elisabeth Gera, reflektiert über das Elternsein anlässlich des dicht beieinander liegenden Christi Himmelfahrt und Muttertags im Mai. Sie betont, dass das Bild der Mutter vielschichtig ist und verschiedene Assoziationen hervorrufen kann. In der Bibel wird Mutterschaft auf vielfältige Weise dargestellt, was verdeutlicht, dass es nicht nur eine Art von Mutterschaft gibt, sondern dass jede Frau ihr eigenes Verständnis von Mutterschaft haben sollte.
Hentschel spricht auch die strukturellen Benachteiligungen von Frauen und Müttern in der Gesellschaft an, sei es in Teilzeitregelungen im Beruf oder im Ausschluss kirchlicher Ämter. Trotzdem sind es meistens die Mütter, die die hauptsächliche Sorgearbeit für Kinder und Haushalt übernehmen, während gleichzeitig der Druck besteht, eine erfolgreiche Karriere zu verfolgen. Sie betont die Wichtigkeit, dass Frauen und Mütter in ihrer Vielfalt und Individualität anerkannt und respektiert werden.
In Bezug auf die Gottesmutter Maria betont Hentschel, dass Gott jedes Individuum beachtet, unabhängig von Geschlecht, Position oder Status. Sie wünscht sich, dass alle Frauen und Mütter dieses Ansehen und diese Wertschätzung erfahren, nicht nur an speziellen Feiertagen, sondern auch im alltäglichen Leben. Es ist eine Ermutigung, die Individualität und den Wert jeder Frau anzuerkennen und zu feiern.