Europa war in Aufruhr, als der Eurovision Song Contest in Malmö stattfand. Trotz des Mottos „United by Music“ war die Veranstaltung von Demonstrationen, Festnahmen, Buhrufen und Uneinigkeit geprägt. Deutschland schaffte es mit Sänger Isaak und dem Lied „Always On The Run“ auf den zwölften Platz von insgesamt 25 Finalisten und beendete damit eine lange Serie von schlechten Platzierungen. Der glückliche Sieger des ESC war die Schweiz mit dem Künstler Nemo und dem Song „The Code“, ein faszinierendes Genre-Mix aus Pop, Rap, Oper, Drum ’n‘ Bass und James-Bond-Songs.
Nemo, der in Berlin lebt und sich als nicht-binär identifiziert, zerbrach versehentlich die Trophäe auf der Bühne und erhielt einen Ersatzpreis. Dies führte zu Spekulationen über eine mögliche Reparatur nicht nur der Trophäe, sondern auch des ESC an sich. Die Veranstaltung war gekennzeichnet durch laute Proteste, darunter israelfeindliche Demonstrationen, die zu Spannungen sowohl vor als auch innerhalb der Halle führten. Selbst die bekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg wurde abgeführt, als sich die Situation aufheizte.
Der ESC war zusätzlich belastet durch die Disqualifikation des niederländischen Teilnehmers Joost Klein wegen einer angeblichen aggressiven Geste gegenüber einer Kamerafrau. Dies löste Unzufriedenheit aus und führte zu Buhrufen gegen den ESC-Chef. Die israelische Teilnehmerin Eden Golan wurde ebenfalls mit Feindseligkeit konfrontiert, was zu Pfiffen und Buhrufen aus dem Publikum führte. Trotzdem erhielt Israel die Höchstpunktzahl 12 beim Televoting aus Deutschland. Die diesjährige Ausgabe des ESC zeigte somit ein Bild von Spaltungen und Unruhen, das im krassen Gegensatz zu dem Gedanken der Völkerverständigung durch Musik stand, für den die Veranstaltung bekannt war.