Im chaotischen Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö konnte die Schweiz sich zum ersten Mal seit 1988 als Sieger feiern. Der Schweizer Act Nemo mit seinem Lied „The Code“ erhielt die meisten Punkte und gewann die Veranstaltung. Während Deutschland mit dem Sänger Isaak auf dem 12. Platz landete, sorgten Proteste und Unzufriedenheit für Unruhe während der Liveshow.
Die Stimmung im Saal wurde von lauten Buhrufen gestört, die sich gegen das Teilnehmerland Israel und die Disqualifikation des niederländischen Teilnehmers Joost Klein richteten. Der niederländische Fernsehsender Avrotros erhob Vorwürfe gegen Klein wegen einer angeblich aggressiven Geste gegenüber einer Kamerafrau. ESC-Chef Martin Österdahl wurde ebenfalls mit Unmut aus dem Publikum konfrontiert.
Die israelfeindlichen Proteste vor und während der Veranstaltung warfen einen Schatten auf den Abend. Klimaaktivistin Greta Thunberg wurde von der Polizei, die die Situation als zunächst „friedlich“ bezeichnete, von der Halle abgeführt. Protestrufe aus dem Publikum begleiteten den israelischen Act Eden Golan während ihres Auftritts, der von Pfiffen und Buhrufen begleitet wurde.
Trotz der Kontroversen konnte Nemo aus der Schweiz den Sieg erringen, gefolgt von Baby Lasagna aus Kroatien auf dem zweiten Platz. Die Ukraine, Frankreich und Israel belegten die folgenden Plätze. Der ESC-Finale zeigte nicht nur die Vielfalt der musikalischen Darbietungen, sondern auch die Spannungen und Emotionen, die im Wettbewerb zu spüren waren.