Die Sozialministerin von Schleswig-Holstein, Aminata Touré (Grüne), plant, in Zukunft weniger Flüchtlingsplätze in den Erstaufnahmeeinrichtungen im Land vorzuhalten. Dieser Schritt beruht auf der Feststellung, dass in letzter Zeit weniger Geflüchtete in Schleswig-Holstein angekommen sind. Touré äußerte gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag, dass die Zahlen „supergering“ seien, was auf die Grenzkontrollen zurückzuführen sei.
Im Verlauf der ersten drei Monate des Jahres 2023 kamen noch über 2000 Flüchtlinge in den Norden, während es im Jahr 2024 nur gut 1500 waren. Fast alle sieben Erstaufnahmeeinrichtungen im Land sind zu etwa der Hälfte leer. Die Erstaufnahmen verfügten in dieser Woche über 8380 Plätze, wovon 4612 belegt waren.
Touré beabsichtigt, 6000 aktive Plätze für Flüchtlinge vorzuhalten und dabei ein Kontingent von mehreren tausend inaktiven Plätzen zu schaffen, die bei Bedarf schnell aktiviert werden können. Diese Maßnahme soll in Anbetracht der Haushaltslage des Landes umgesetzt werden. Das Konzept wird nun mit den Kommunen diskutiert, um eine effektive Umsetzung zu gewährleisten.