Nicht zuletzt die Anzeichen von Baumsterben in deutschen Mittelgebirgen verdeutlichen die Auswirkungen der Klimakrise auf die Wälder und die Notwendigkeit eines Waldumbaus. Eine neue Studie unterstreicht, dass die Anzahl geeigneter heimischer Baumarten in Europa abnimmt, was es erschwert, den Waldverlust zu bekämpfen. Die bereits gestiegene Baumsterblichkeit in den europäischen Wäldern in den letzten Jahrzehnten verkompliziert die Bemühungen um Waldwiederherstellung und die Schaffung widerstandsfähiger Mischwälder als wichtige Anpassungsmaßnahme.
In Deutschland sind rund ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt, wovon fast die Hälfte in Privatbesitz ist. Die vorherrschenden Baumarten wie Fichte und Kiefer sind besonders anfällig für die zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels, darunter langanhaltende Trockenperioden, Hitze, Waldbrände, Stürme und Schädlinge wie der Borkenkäfer. Die Monokulturen, die im Mittelalter und bis ins 19. Jahrhundert hinein angebaut wurden, sind nicht widerstandsfähig genug gegen diese Veränderungen.
Der Umbau zu Mischwäldern ist in vielen betroffenen Regionen ein Schwerpunkt. Die Auswahl der Baumarten für diesen Waldumbau ist eine entscheidende Managementaufgabe, da Bäume langfristig wirken und unter aktuellen sowie zukünftigen Bedingungen gedeihen müssen. Der Klimawandel verringert den natürlichen Artenpool der europäischen Wälder weiter, und viele heimische Baumarten könnten bis zum Ende des Jahrhunderts den neuen Bedingungen nicht mehr gewachsen sein.
Experten warnen vor gravierenden Folgen für Holzproduktion, Kohlenstoffspeicherung und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die aktuellen Anzeichen lassen vermuten, dass die Auswirkungen der Klimakrise auf die Wälder sogar noch unterschätzt wurden. Es wird deutlich, dass eine Anpassung des Waldes an die veränderten klimatischen Bedingungen unausweichlich ist, und die Beimischung nicht-heimischer Baumarten möglicherweise eine Lösung darstellt, jedoch mit vorsichtiger Abwägung der Vor- und Nachteile.