Die Insolvenz der Helma Eigenheimbau AG hat unzählige Kunden und Kundinnen vor die Härte der Realität gestellt, da Tausende von ihnen den Bau eines Hauses bei dem Unternehmen in Auftrag gegeben haben, was nun möglicherweise nicht fertiggestellt wird. Diese Entwicklung ist Teil einer größeren Insolvenzwelle in der Bauindustrie, die von der Unternehmensberatung Falkensteg bestätigt wird. Im ersten Quartal des Jahres 2024 gab es bereits 630 Insolvenzen in der Immobilienbranche, was einem Anstieg von 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ursachen für diese Welle sind die Krise in der Baubranche aufgrund gestiegener Zinsen, hoher Baukosten und fehlender Aufträge.
Die Helma Eigenheimbau AG hat Anfang März Insolvenz angemeldet, was noch vom Amtsgericht in Gifhorn bestätigt werden muss. Kunden hatten die Möglichkeit, entweder ein Haus inklusive Grundstück zu erwerben oder nur das Haus, falls sie bereits im Besitz eines Grundstücks waren. Diejenigen, die das Grundstück über die Helma erworben haben und nur das Haus gekauft haben, stehen nun ohne beides da, da sie erst ins Grundbuch eingetragen werden, wenn das Haus fertiggestellt und abgenommen wurde.
Die betroffenen Personen haben im Grunde zwei Optionen: den Vertrag rückgängig machen, was aber mit Verlusten verbunden ist, da bereits gezahlte Beträge teilweise einbehalten werden, oder nach einem neuen Bauträger suchen, was zu komplizierten Verhandlungen führt. Es besteht keine Gewissheit, dass der Bau rechtzeitig abgeschlossen wird. In einigen Fällen standen Familien sogar vor der Möglichkeit, auf der Straße zu landen, weil das neu erworbene Haus nicht bezugsfertig war.
Die Zukunft der Helma Eigenheimbau AG und anderer Unternehmen in der Branche bleibt ungewiss. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Krise in der Baubranche voraussichtlich bis mindestens 2026 andauern wird. Obwohl sich die Auftragszahlen im Baugewerbe leicht verbessert haben, bleibt die Lage angespannt. Die Baubranche sieht keine Trendwende in Sicht, und hohe Finanzierungskosten sowie restriktive Fördermaßnahmen hindern viele Investitionen auf dem Wohnungsmarkt.