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Verdienste für die Verständigung: Oberrabbiner erhält Internationalen Karlspreis 2024

Oberrabbiner Goldschmidt: Ein jüdischer Geistlicher im Einsatz für europäische Werte und gegen Antisemitismus

Der Präsident der Europäischen Rabbiner-Konferenz, Pinchas Goldschmidt, wurde in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis 2024 ausgezeichnet. Diese Ehrung setzt ein wichtiges Signal dafür, dass jüdisches Leben in Europa fest verankert ist und kein Platz für Antisemitismus sein sollte, wie vom Karlspreis-Direktorium betont wurde. Goldschmidt, ein 60-jähriger Oberrabbiner, erhielt die Auszeichnung für sein Engagement für europäische Werte, Verständigung und den interreligiösen Dialog. Die jüdischen Gemeinden in Europa wurden ebenfalls geehrt und zusammen mit Goldschmidt ausgezeichnet. Der Karlspreis wird in Form einer Urkunde und einer Medaille für Verdienste um die Verständigung in Europa verliehen.

In seiner Festrede betonte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die besondere Bedeutung der Preisverleihung als ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Europa. Er würdigte Goldschmidts Bemühungen um den interreligiösen Dialog, einschließlich der Zusammenarbeit zwischen Muslimen und Juden im europäischen Muslim-Jewish Leadership Council. Ein weiterer Redner bei der Veranstaltung war der albanische Regierungschef Edi Rama.

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Goldschmidt selbst wies in seiner Rede auf die Zunahme antisemitischer Straftaten hin und forderte eine verstärkte Unterstützung für die Sicherheit jüdischer Gemeinden in ganz Europa. Er betonte die Notwendigkeit, Anstrengungen zur Ermittlung und Verurteilung antisemitischer Straftäter zu intensivieren und vorhandene Werkzeuge gegen Antisemitismus konsequent zu nutzen. Goldschmidt, seit 2011 Präsident der Konferenz der europäischen Rabbiner, lebte über 30 Jahre in Moskau und verließ das Land im Jahr 2022 aufgrund seiner Ablehnung des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Die Verleihung des Karlspreises an Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßt. Scholz betonte die feste Verankerung jüdischer Gemeinden in Europa und Deutschland und lobte die Preisvergabe als wichtiges Zeichen für Toleranz und gegen Antisemitismus. Steinmeier würdigte Goldschmidts Konsequenz und Standhaftigkeit in seinen Überzeugungen, insbesondere im Zusammenhang mit seinem Rücktritt als Oberrabbiner von Moskau nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

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