Im Fall des Strafprozesses gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Bezug auf die Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels hat sich diese gegen die Vorwürfe von Trumps Verteidigung gewehrt. Anwältin Susan Necheles beschuldigte Daniels vor Gericht in New York, den Sex mit Trump aus Geltungssucht und Gier erfunden zu haben. Daniels konterte jedoch und bestritt die Anschuldigungen. In einer Anspielung auf ihre Erfahrung als Pornostar betonte sie, dass der Sex in ihren Filmen ebenso real sei wie das Erlebte in Trumps Hotel-Suite.
Bereits zuvor hatte Daniels Einzelheiten über ihren angeblichen Sexualkontakt mit dem heute 77-jährigen Trump preisgegeben. Sie beschrieb, wie sie sich verängstigt gefühlt habe, als sie 2006 in Trumps Hotel-Suite am Lake Tahoe war und sich über ihr Zusammensein mit ihm wunderte. Nach dem Vorfall habe sie so gezittert, dass es ihr schwerfiel, sich wieder anzuziehen. Trumps Verteidigung scheiterte mit einem Antrag, der darauf abzielte, den Prozess aufgrund von Daniels‘ Aussagen zum Platzen zu bringen.
Die Anklage wirft Trump vor, die Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Daniels beeinflusst zu haben. Obwohl die Transaktion an sich nicht illegal war, wird Trump vorgeworfen, bei der Zurückzahlung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um den wahren Zweck zu verbergen. Dieser Prozess gegen einen ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der USA könnte Trump mehrere Jahre Haft oder eine Geldstrafe einbringen, die eventuell zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Der Ausgang des Verfahrens könnte auch Einfluss auf den US-Wahlkampf haben, in dem Trump im November erneut für das Präsidentenamt kandidieren möchte. Trotz der Anschuldigungen hat er seine Unschuld beteuert und bestritten, jemals Sex mit Daniels gehabt zu haben.