Mit insgesamt 50 Einsatzkräften war die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA) des Technischen Hilfswerks (THW) vom 25. bis 28. April im Bodenseekreis unterwegs, um eine Übung für den Katastrophenfall durchzuführen. Die Einheit ist speziell ausgerüstet und ausgebildet, um in Auslandseinsätzen nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunamis schnell frisches Trinkwasser herzustellen. Mit einer Ausrüstung von 36 Tonnen kann die SEEWA autark für 14 Tage im Ausland operieren und ist somit nicht auf Unterstützung im Einsatzland angewiesen. Innerhalb von lediglich 18 Stunden kann die Einheit abflugbereit an jeden Ort der Welt sein.
In Friedrichshafen absolvierten die Einsatzkräfte vier Übungseinheiten, bei denen sie mithilfe eines mitgeführten Feldlabors Wasserproben an verschiedenen Stellen im Bodenseekreis entnahmen und auf Trinkqualität überprüften. Solche Untersuchungen sind im Auslandseinsatz von großem Wert, um die Qualität vorhandener Trinkwasserquellen zu überprüfen und das Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitungsanlagen auszuwählen. Am DLRG-Heim in Friedrichshafen war die Aufgabe der Einsatzkräfte, über 36 Stunden hinweg Trinkwasser aufzubereiten, wobei die Rottach als Rohwasserquelle diente. Die eingesetzte Trinkwasseranlage ermöglicht es der Einheit, 5000 Liter Trinkwasser pro Stunde zu produzieren, um es im Ernstfall an die Bevölkerung vor Ort abzugeben.
Neben der Trinkwasseraufbereitung spielt auch die Hygiene eine entscheidende Rolle in Schadensgebieten. Die SEEWA unterstützt daher auch die lokale Bevölkerung bei Hygienemaßnahmen, wie dem Bau von Toiletten und Duschen. Während der Übung wurde innerhalb von 48 Stunden eine Nottoilette und eine Notdusche errichtet, und die Abwässer wurden in einer natürlichen Kläranlage gereinigt, um im Katastrophengebiet die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Die Einsatzkräfte waren während der Übung im Feldlager im Ortsverband Friedrichshafen untergebracht.