NeuköllnPolitik

1. Mai-Demonstration in Berlin-Neukölln: Solidarität für Palästina und Kritik an einseitiger Ausrichtung

Eine kontroverse Perspektive auf die revolutionäre 1. Mai Demonstration in Berlin

Die diesjährige 1. Mai-Demonstration in Berlin präsentierte sich als eine Anti-Kriegs-Demonstration, die vor allem die Freiheit für Palästina und ein Ende des Konflikts im Nahen Osten forderte. Während der Demonstration, die vom Südstern aus durch Berlin-Neukölln führte, wurde Solidarität mit den zahlreichen zivilen Opfern in Gaza und den Menschen, die unter Hunger und fehlender Versorgung leiden, bekundet. Gleichzeitig wurde vor einer möglichen militärischen Intervention der israelischen Armee in Rafah gewarnt.

Auffällig war jedoch auch die einseitige Ausrichtung der diesjährigen Demonstration, bei der Themen wie Mietenkämpfe, Klimapolitik, Rechtsruck, Sozialabbau und soziale Spaltung kaum zur Sprache kamen. Viele linke, autonome und linksradikale Gruppen sowie Mieterinitiativen und Stadtteilgruppen, die früher maßgeblich an den 1. Mai-Demonstrationen teilnahmen, blieben diesem Event fern. Diese Abkehr spiegelt die derzeitige Spaltung innerhalb der Linken wider, die sich auch in einer unklaren Distanzierung von einigen Pro-Palästina-Demonstrationen zu den Gewalttaten und der Politik der Hamas zeigt.

Im Gegensatz zu früheren Protesten konnte man bei der diesjährigen Demonstration keine Banner wie „Weder Hamas noch Netanjahu – Freiheit für Palästina und Israel!“ entdecken. Dies weist auf eine Veränderung innerhalb der Protestbewegung hin und zeigt die Uneinigkeit und Diskrepanzen in Bezug auf die Herangehensweisen an den Nahostkonflikt.