Ein kürzlich stattgefundener Rundgang durch den denkmalgeschützten „Bunker am Feldtor“ in Zons ermöglichte Mitgliedern der Reservistenkameradschaft Dormagen interessante Einblicke. Der Vorsitzende des Vereins Luftschutzanlagen Rhein Kreis Neuss e.V., Jörn Esposito, startete die Führung auf dem Bunkerdach. Der Bunker wurde 1944 auf Wunsch der lokalen Bevölkerung erbaut und von Kriegsgefangenen aus Italien ohne ausreichenden Schutz im angrenzenden Wassergraben übernachtet.
Die Bewohner von Zons zeigten während des Kriegs Mitgefühl, indem sie verbotenerweise den Gefangenen Essen und Kleidung zukommen ließen. Melder stiegen nachts auf den Juddeturm, um Flugzeuge am Himmel zu beobachten, wenn Luftalarm ausgelöst wurde. Im Dezember 1944 gab es neunzig Luftalarme, bei denen jedoch keine Einwohner verletzt oder getötet wurden.
Die Teilnehmer der Führung erhielten Einblicke in die Alltagsrealität im Krieg und lernten viel über den Luftschutz im Rhein-Kreis Neuss während des Zweiten Weltkriegs. Die Resonanz der Teilnehmer war einhellig: Sie waren dankbar, solche Zeiten nicht miterlebt zu haben. Der Rundgang bot sowohl lehrreiche als auch bewegende Momente und verdeutlichte eindrucksvoll die Wirklichkeit des Kriegs, die in einem Bunker wie diesem erfahrbar wird.