Am Dienstagabend wurde in Dresden die Grünen-Politikerin Yvonne Mosler angegriffen und bespuckt, während sie mit ihrem Team Wahlplakate im Stadtteil Gorbitz aufhängte. Zwei Verdächtige, ein 34-jähriger Mann und eine 24-jährige Frau, griffen die Politikerin an und rissen Wahlplakate herunter. Die Angreifer forderten aggressiv, dass aufgenommene Fotos gelöscht werden. Die junge Frau spuckte dabei Yvonne Mosler an und beschimpfte sie mit abwertenden Worten.
Das Wahlkampfteam alarmierte die Polizei, die schnell am Tatort eintraf und die beiden Verdächtigen festnahm. Klemens Schneider, Sprecher der Grünen in Dresden, verurteilte den Vorfall als gezielten Akt des Hasses und der Skrupellosigkeit. Der 34-jährige Deutsche wird wegen Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt, während die 24-jährige Deutsche wegen Körperverletzung angeklagt wird. Die Polizei prüft auch Anschuldigungen wegen des Zeigens verfassungswidriger Symbole aufgrund eines angeblichen Hitlergrußes aus der Gruppe der Angreifer.
Die schnelle Reaktion der Polizei wurde jedoch überschattet von Berichten, dass der Notruf der Wahlkampfhelfer erst nach mehreren Minuten beantwortet wurde. Dieser Vorfall löste Kritik an der Effizienz des Notdienstes aus und folgt auf Zusicherungen des sächsischen Innenministers zur Bereitschaft der Polizei bei einer Solidaritäts-Demo in Striesen. Bisher hat das Innenministerium keine Stellungnahme zu den Vorfällen abgegeben.