Im Landkreis Weilheim-Schongau hat eine Diskussion über die Neutralität des Landratsamtes im Kontext politischer Wahlen begonnen. Ein Anliegen des SPD-Kreisrats Alexander Majaru war die Anwesenheit der CSU-Europaabgeordneten und Kandidatin Prof. Dr. Angelika Niebler bei offiziellen Firmenbesuchen, die von der Landrätin durchgeführt wurden. Majaru äußerte Bedenken hinsichtlich der Wahrung der Neutralität des Landratsamtes angesichts der Teilnahme politischer Persönlichkeiten an solchen Veranstaltungen.
Die Diskussion entstand nach den Besuchen bei der ept GmbH in Peiting und im Diakoniedorf Herzogsägmühle, an denen Landrätin Andrea Jochner-Weiß teilnahm, begleitet von Niebler und anderen Beamten. Obwohl die Themen der Besuche wirtschaftlicher Natur waren, sah Majaru die Neutralität des Landratsamtes durch die politische Präsenz gefährdet. Er forderte klare Richtlinien und Maßnahmen des Landratsamtes, um die Neutralität zu gewährleisten.
Landrätin Jochner-Weiß verteidigte energisch die Integrität und Neutralität ihrer Amtsführung. Sie betonte, dass die Besuche inhaltlich auf Wirtschaftsthemen ausgerichtet waren und nicht politischer Natur. Jochner-Weiß wies darauf hin, dass alle offiziellen Besuche und Veranstaltungen gemäß den Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration durchgeführt werden, um die Neutralität zu wahren. Es fand keine aktive politische Agitation oder Wahlwerbung bei den Besuchen statt.
Die Landrätin unterstrich zudem die Regelmäßigkeit der Firmenbesuche, die vom Wirtschaftsreferat des Landratsamtes organisiert werden. Bei den aktuellen Besuchen hatte der Peitinger Bürgermeister Peter Ostenrieder die Organisation übernommen, begleitet von der Abgeordneten Angelika Niebler. Jochner-Weiß betonte, dass die Besuche keinen politischen Charakter hatten, sondern der Diskussion wirtschaftlicher Entwicklungen dienten.