Wissenschaft

Wissenschaftsakademien der EU fordern Investitionen in Forschung und offene Wissenschaft

"Schutz der Wissenschaftsfreiheit und Forschungsautonomie: Europäische Wissenschaftsakademien fordern politischen Einsatz"

Die nationalen Wissenschaftsakademien der EU-Staaten haben sich etwa einen Monat vor den Europawahlen mit einem Offenen Brief an die Kandidat:innen gewandt. In diesem Brief appellieren sie an die Bedeutung, den offenen und international kooperativen Charakter der wissenschaftlichen Bemühungen zu bewahren. Sie betonen die Notwendigkeit, in die gesamte Bandbreite der Wissenschaft zu investieren und sicherzustellen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in politische Maßnahmen einfließen. Der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Heinz Faßmann, unterstreicht die Wichtigkeit der Freiheit von Wissenschaft und Forschung sowie die Autonomie wissenschaftlicher Einrichtungen, die es zu wahren gilt.

Des Weiteren fordern die Unterzeichnenden des Offenen Briefs Investitionen von mindestens 3 % des BIP in Wissenschaft und Forschung, da die aktuelle Quote in den meisten EU-Ländern niedriger liegt. Österreich wird hierbei als Spitzenreiter genannt, mit einer geschätzten Forschungsquote von 3,34%. Die Nationalen Akademien drängen auch darauf, wissenschaftliche Evidenz verstärkt in politische Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Angesichts der komplexen und dringlichen Herausforderungen wie Klimawandel, biologische Vielfalt, Migration, Ernährungssicherheit und Energiewende, wird betont, dass eine effektive Bewältigung dieser Probleme ohne die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft nicht möglich ist.

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In Anbetracht der bevorstehenden EU-Wahlen legen die europäischen Wissenschaftsakademien damit klare Forderungen an die politischen Entscheidungsträger vor, um eine zukunftsweisende und evidenzbasierte Politikgestaltung zu ermöglichen. Die Stellungnahme verdeutlicht die Bedeutung der Wissenschaft für die Bewältigung globaler Herausforderungen und unterstreicht die Rolle Europas als führender Akteur in der Wissenschaft und Forschung.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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