Automobil

Automobilindustrie in der Krise: Deutsche Autofahrer lehnen „Functions on Demand“ ab

Die Zukunft des Autofahrens: Wird das Auto zum "Smartphone auf Rädern"?

Die Vision eines „Smartphones auf Rädern“, bei dem Autofahrer ihr Auto nach dem Kauf durch den Download zusätzlicher Funktionen individuell gestalten können, stößt bei einer Mehrheit der Befragten auf Ablehnung. Laut einer repräsentativen Umfrage von LeasingMarkt.de in Zusammenarbeit mit Innofact lehnen 59 % der Autofahrer die sogenannten „Functions on Demand“ ab. Diese Funktionen sollen es Autobesitzern ermöglichen, auch lange nach dem Autokauf Funktionen wie Sitzheizungen oder Assistenzsysteme „über the air“ zu erwerben, ähnlich wie bei einer App auf einem Smartphone.

Eine der Hauptgründe für die Ablehnung der On-Demand-Funktionen sind die befürchteten zusätzlichen Kosten. 29 % der Befragten sehen die neue Möglichkeit als reine Geldmacherei, während 22 % der Meinung sind, dass die Technik das komplette Auto am Ende teurer machen würde. Die notwendige Hardware für beispielsweise eine Sitzheizung müsste in jedem Fahrzeug eingebaut werden, unabhängig davon, wie viele sich tatsächlich für den Service interessieren. Darüber hinaus möchten 17 % ihr Fahrzeug beim Kauf komplett konfiguriert wissen und später keine Änderungen vornehmen.

Datenschutzbedenken spielen nur für eine Minderheit der Befragten eine Rolle. Lediglich 8 % der Deutschen würden aufgrund solcher Bedenken von einem Kauf absehen, wobei dieser Anteil bei jüngeren Autofahrern noch geringer ist. Junge Autofahrer zeigen sich insgesamt offener gegenüber dem Konzept der „Functions on Demand“. 51 % der unter 30-Jährigen sind bereit, Autos zu akzeptieren, die nach dem Prinzip von Smartphone-Apps funktionieren und begeistern sich für die Idee der individuellen Anpassung ihres Fahrzeugs zu jeder Zeit. Dies deutet darauf hin, dass zukünftige Generationen von Autofahrern digitale und flexible Autokonfigurationen zunehmend akzeptieren werden.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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