Der historische Kettensteg in Nürnberg verzeichnet gleich zwei bemerkenswerte Rekorde. Als älteste erhaltene eiserne Hängebrücke auf dem europäischen Festland gilt er als bedeutende Errungenschaft in der Industriegeschichte. Mit einer Länge von 68 Metern überquert die Fußgängerbrücke den Fluss Pegnitz und fasziniert Besucher mit den markanten drei Meter langen Kettengliedern, die ihr den volkstümlichen Namen einbrachten.
Ursprünglich im Jahr 1824 als Ersatz für einen Holzsteg konzipiert, war der Kettensteg auch die erste frei schwebende Flussbrücke in Deutschland. Früher war es Passanten erlaubt, die Brücke zum Schaukeln zu nutzen, bis diese Praxis 1927 untersagt wurde. In den 1930er Jahren stand die Brücke sogar vor dem Abriss, da sie nicht mit dem Stadtimage der Nazis übereinstimmte.
Die Sanierung des Kettenstegs hat ihn heute nahezu im Originalzustand wiederhergestellt. Der Ingenieur Conrad Georg Kuppler entwarf die Brücke, der auch am Bau der ersten deutschen Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth beteiligt war.