Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ im Landkreis Garmisch-Partenkirchen feierte sein zehnjähriges Jubiläum mit einem Festakt im Landratsamt. Ulrike Leimig, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, betonte, dass häusliche Gewalt alle sozialen Schichten der Gesellschaft betrifft, unabhängig von Einkommen, Bildung oder Alter. Laut dem „Bundeslagebild Häusliche Gewalt“ des Bundeskriminalamts waren im Jahr 2022 240.547 Menschen in Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte. Der überwiegende Anteil der Täter von häuslicher Gewalt waren Männer.
Die Formen der häuslichen Gewalt umfassen neben körperlicher und sexualisierter Gewalt auch psychische, ökonomische Gewalt sowie diverse andere Formen, die große Belastungen für die Betroffenen darstellen können. Seit 2014 arbeitet der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ im Landkreis Garmisch-Partenkirchen als Kooperationsprojekt mit 15 Mitgliedern, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Polizei, Justiz, Opferhilfe und anderen Institutionen.
Ulrike Leimig betonte die Bedeutung des Austauschs und die Notwendigkeit eines umfassenden Schutzes vor häuslicher Gewalt. Dr. Michael Rapp, stellvertretender Landrat, lobte das Kooperationsprojekt als bewährt, gut und wichtig. Er ermutigte Opfer, sich Hilfe zu suchen und Verletzungen ärztlich dokumentieren zu lassen. Leimig wies darauf hin, dass auch Kinder, die in gewalttätigen Beziehungen aufwachsen, immer mitbetroffen sind. Sie forderte mehr Maßnahmen seitens der Politik und Justiz, um betroffene Kinder besser vor den Folgen häuslicher Gewalt zu schützen.