Lüneburg ist ein Ort, an dem Eltern vor der schwierigen Entscheidung stehen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihren Kindern ihr erstes eigenes Smartphone zu geben. Diese Entscheidung ist weit mehr als nur der Zugang zu mehr Kommunikationsmöglichkeiten. Es handelt sich um einen bedeutsamen Schritt in der Entwicklung des Kindes und seiner digitalen Bildung. Arnhild Zorr-Werner von der Stiftung Medien- und Onlinesucht in Lüneburg betont, dass Eltern, bevor sie ihren Kindern ein Smartphone geben, selbst über digitale Kompetenzen verfügen und in der Lage sein müssen, Grenzen zu setzen, um ihre Kinder angemessen bei der sicheren Nutzung von Smartphones zu begleiten.
Zorr-Werner betont die Bedeutung von Medienkompetenz, die ein Schlüsselbestandteil der modernen Bildung ist. Es geht dabei nicht nur um die Nutzung von Medien, sondern auch um das kritische und reflektierte Verhalten. Dazu gehören die Fähigkeit, potenziell schädliche Inhalte zu erkennen, der Umgang mit Geld, eine gesunde Resilienz und die Selbstreflexion der eigenen Mediennutzung. Eine gesunde Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kindern ist entscheidend, um über Erfahrungen und Bedenken im Zusammenhang mit der Smartphone-Nutzung zu sprechen.
Es ist wichtig, dass Eltern Regeln für die Smartphone-Nutzung festlegen, die für die gesamte Familie gelten. Zum Beispiel sollte das Smartphone nicht am Esstisch erlaubt sein, medienfreie Zeiten vereinbart werden und das Handy während der Hausaufgaben pausieren. Zudem empfiehlt es sich, gemeinsam mit den Kindern Vereinbarungen zur Smartphone-Nutzung zu treffen, um Vertrauen, Autonomie und Bindung zu stärken.
Um das nötige Wissen zu erlangen, um Kinder digital stark zu machen, bieten das Internet und der Buchhandel zahlreiche Tipps, Kurse und Anleitungen. Initiativen wie klicksafe und „SCHAU HIN!“ bieten Informationen und Ratschläge für einen sicheren Umgang mit dem Internet. Zudem gibt es Bücher wie „Begleiten statt Verbieten“, das Eltern einen Leitfaden für den Umgang mit der digitalen Welt ihrer Kinder bietet. Es betont die Bedeutung von Medienkompetenz über die Gerätebedienung hinaus und zeigt auf, wie ein kompetentes digitales Familienleben gestaltet werden kann.