Die Auseinandersetzung um die Teilschließung des Faurecia-Standorts in Hagenbach ist nun beendet, wobei 172 Stellen gestrichen werden. Nach Verhandlungen haben die IG Metall und Faurecia vereinbart, dass ein Sozialplan mit 34 Millionen Euro für den Standort zur Verfügung stehen wird. Aktuell sind noch 144 Beschäftigte betroffen, wobei bereits 28 Mitarbeiter entweder in Rente gegangen sind oder selbst gekündigt haben.
Obwohl der Sozialplan insgesamt 34 Millionen Euro umfasst, stehen die genauen Details noch aus. Harald Lange von der IG Metall betonte, dass das Geld nicht gleichmäßig verteilt werden könne, da es große Unterschiede in den Einkommen und Betriebszugehörigkeiten der Mitarbeiter gibt. Einig sind sich beide Seiten jedoch darüber, dass Optionen für die rentennahen Jahrgänge geschaffen werden sowie eine Transfer-Gesellschaft für 12 Monate zur Verfügung stehen wird, um den Beschäftigten bei der Suche nach neuen Arbeitsmöglichkeiten zu unterstützen.
Die Prognose für die gekündigten Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt im Automobilsektor ist eher zurückhaltend, da der Markt derzeit rückläufig ist. Viele der Faurecia-Beschäftigten sind hoch spezialisierte Ingenieure, weshalb die individuelle Situation entscheidend ist. Trotz des Scheiterns, 75 der 172 Arbeitsplätze zu retten, betont Lange, dass am Ende die unternehmerische Entscheidung zählt. Faurecia selbst äußerte sich nicht zum Ergebnis der Verhandlungen, sondern betont, dass diese konstruktiv und vertraulich geführt worden seien.
Die Zukunft des Standorts Hagenbach und die Umstrukturierung bleiben zunächst unklar, ebenso wie die Nutzung der freiwerdenden Räumlichkeiten. Nach der Übernahme von Hella durch Faurecia im Jahr 2022 für 4 Milliarden Euro firmieren beide Unternehmen unter dem Namen Forvia. Mit rund 150.000 Beschäftigten und dem Fokus auf die Entwicklung von Innenraumsystemen wie Frontkonsolen in Hagenbach zählt Forvia zu den größten Automobilzulieferern weltweit.