Die Frage nach der Lebenserwartung beschäftigt viele Menschen, besonders wenn plötzliche Todesfälle in der näheren Umgebung auftreten. In Deutschland ist die mittlere Lebenserwartung seit Jahren steigend, jedoch nimmt dieser Trend laut Roland Rau von der Universität Rostock an Dynamik ab. Besonders in Industrieländern wie Deutschland liegt der Wendepunkt in Bezug auf Sterbefälle erst nach dem 70. Lebensjahr. Die Lebenserwartung für Männer beträgt etwa 78,2 Jahre, während Frauen mit 82,9 Jahren rechnen können.
Eine Studie von Jim Oeppen und James Vaupel verdeutlicht, dass die Lebenserwartung in wohlhabenden Ländern seit über 150 Jahren stetig zunimmt. Dieser Anstieg beträgt ungefähr 2,5 Jahre pro Jahrzehnt. Allerdings ist die Vergrößerung der Schere zwischen den sozialen Schichten eine Herausforderung, da wohlhabendere Menschen tendenziell länger leben als die ärmeren Bevölkerungsschichten.
Regionale Unterschiede in der Lebenserwartung sind ebenfalls erkennbar. Nach einer Analyse von Roland Rau und Carl Schmertmann ist die Lebenserwartung in südlichen Regionen Deutschlands, insbesondere um München, am höchsten. Im Gegensatz dazu zeigt sich eine niedrige Lebenserwartung in Sachsen-Anhalt und überraschend auch im Ruhrgebiet. Arbeitslosigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle und wirkt sich negativ auf die Lebenserwartung aus.
Es ist bemerkenswert, dass Faktoren wie Wohlstand, Ernährung und Lebensstil einen signifikanten Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Experten weisen darauf hin, dass gesunde Gewohnheiten, wie Nichtrauchen, moderate Alkoholkonsum, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung, maßgeblich dazu beitragen können, das Leben zu verlängern. Trotz des stetigen Anstiegs der Lebenserwartung in Industrieländern sind wirtschaftliche Probleme, Krankheiten und andere globale Herausforderungen entscheidende Faktoren, die die Lebensdauer beeinflussen können.