Die deutsche Industrie verzeichnete trotz optimistischer Prognosen einen Rückgang der Aufträge. Im März fielen die Auftragseingänge in der Industrie überraschend um 0,4 Prozentpunkte, während Volkswirte mit einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gerechnet hatten. Eine Revision ergab zudem, dass der Februarwert auf ein Minus von 0,8 Prozentpunkten sank. Dieser Rückgang deutet auf eine fragile Lage in der deutschen Industrie hin, obwohl die Gesamtaussichten der Wirtschaft aufgehellt wurden. Laut Berichten verbesserte sich die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern, jedoch erkennen deutsche Unternehmen im Ausland keinen Aufschwung für ihre eigene Lage.
Besonders betroffen von den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen ist die energieintensive Chemiebranche, die unter den hohen Preisen aufgrund des Ukraine-Krieges leidet. Ebenso steht die Automobilbranche unter Druck, wobei Unternehmen wie die Daimler Truck Holding, VW und Mercedes-Benz zu kämpfen haben. Trotz dieser Schwierigkeiten geben einige optimistische Ökonomen Anlass zur Hoffnung, da sie prognostizieren, dass exportorientierte deutsche Hersteller in der zweiten Jahreshälfte von einer steigenden globalen Nachfrage profitieren könnten.
Die Deutsche Bank hat kürzlich ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 0,3 Prozent angehoben. Im Gegensatz zu den Auftragseingängen zeigen die Handelsdaten ein positiveres Bild: Die Exporte stiegen um 0,9 Prozent, während auch die Importe einen unerwarteten Zuwachs verzeichneten. Diese positiven Entwicklungen könnten einen Lichtblick für die exportabhängige deutsche Industrie darstellen, obwohl die aktuellen Zahlen einen Rückgang signalisieren. Es bleibt abzuwarten, ob sich die optimistischen Prognosen in steigenden Aufträgen aus dem Ausland widerspiegeln werden.