In der Diskussion um die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach haben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher Korrekturen angemahnt. Woidke betonte die Notwendigkeit eines schnellen Wechsels von der Finanzierung durch Fallpauschalen hin zu einer bedarfsgerechten Finanzierung und einer finanziellen Absicherung der ambulanten und stationären Versorgung.
Beim zweiten Brandenburger Krankenhausgipfel forderte Woidke den Bund auf, die Krankenhäuser bei ihrer Umstrukturierung finanziell zu unterstützen, um bereits vor 2026 Veränderungen umsetzen zu können. Er hob hervor, dass es nicht ausreiche, lediglich über Krankenhausstandorte zu debattieren. Vielmehr sei eine umfassende Betrachtung der Gesundheitsversorgung notwendig, um nachhaltigere Strukturen zu schaffen angesichts großer Herausforderungen im Gesundheitswesen.
Nonnemacher kritisierte vor allem die fehlende Auswirkungsanalyse der geplanten Finanzierungsreform und warnte davor, kleine Krankenhäuser zu schließen und Patienten in Ballungszentren zu verweisen. Sie betonte die Bedeutung einer funktionierenden Versorgung auch in dünn besiedelten Regionen wie Brandenburg.
Die Krankenhausplanung sollte laut Sigurd Heinze von den Ländern übernommen werden. Eine zentralisierte Steuerung aus Berlin führe nicht zum gewünschten Erfolg. Dr. Detlef Troppens warnte davor, dass die geplante Reform, so wie vorgesehen, für Flächenländer wie Brandenburg katastrophale Folgen haben könnte. Holger Rostek betonte die Notwendigkeit, über den stationären Bereich hinaus neue Versorgungsformen zu entwickeln und Mittel in die ambulante Versorgung umzuleiten, um den geänderten Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden.