Wirtschaft

Bayern und Tschechien unterzeichnen Letter of Intent zur Wasserstoffzusammenarbeit

Neue grenzüberschreitende Perspektiven für die Wasserstoffwirtschaft: Bayern und Tschechien auf dem Weg zur europäischen Spitze.

Bei einem Besuch in der Tschechischen Republik hat Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger eine Absichtserklärung zur engen Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff unterzeichnet. Diese Vereinbarung wurde gemeinsam mit dem tschechischen Minister für Industrie und Handel, Jozef Sikela, nach einem Gespräch in Sokolov besiegelt. Aiwanger betonte die Bedeutung der bayerisch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen, die auf einem Rekordhoch sind. Beide Minister haben sich darauf verständigt, die Zusammenarbeit in den Bereichen Innovation und Hochtechnologie zu intensivieren.

Der Fokus der Gespräche lag auf der Energie- und Wirtschaftspolitik in beiden Partnerländern. Während Tschechien den Bau mehrerer Kernkraftwerke plant, wird in Bayern die Bedeutung von Wasserstoff als zentraler Energieträger betont. Die unterzeichnete Absichtserklärung soll die Zusammenarbeit von Bayern und Tschechien stärken, insbesondere in Bezug auf die Positionierung von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Aiwanger hob hervor, dass der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft europäisch gedacht werden müsse.

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Bereits im Energiebereich gab es eine Kooperation zwischen Bayern und Tschechien mit dem gemeinsamen Projekt Gabreta Smart Grids. Dabei wurden die Verteilnetze des Bayernwerks und der tschechischen Energiegesellschaft EG.D verbunden, um die Versorgungssicherheit zu optimieren und den Klimaschutz zu stärken. Aiwanger betonte auch das Interesse an einer engeren Zusammenarbeit in innovativen Bereichen wie Luft- und Raumfahrt, Autonomes Fahren, Künstliche Intelligenz und Nanotechnologie. Für das zweite Halbjahr 2024 ist die Organisation eines Bayerisch-Tschechischen Tags der Luft- und Raumfahrt geplant.

Das Bayerisch-Tschechische Handelsvolumen hat sich seit 2004 mehr als verdoppelt und erreichte 2023 einen neuen Höchststand von 24,55 Milliarden Euro. Tschechien ist damit der sechstwichtigste Handelspartner Bayerns. Die Geschäftsbeziehungen umfassen mehr als 3000 Unternehmen aus Bayern, wobei über 350 Firmen Niederlassungen und über 150 Produktionsstätten in Tschechien unterhalten. Elektrotechnik, Fahrzeuge, Maschinen, chemische Erzeugnisse sowie Eisen- und Metallwaren zählen zu den wichtigsten Exportgütern nach Tschechien.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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