Insektenforscher haben kürzlich in einem 100 Millionen Jahre alten Bernstein eine bisher unbekannte Wespenart entdeckt. Der Fund, der von Forschern aus Deutschland und Frankreich gemacht wurde, stellt ein wichtiges Puzzlestück für die Wissenschaft dar. Volker Lohrmann vom Übersee-Museum Bremen beschrieb die Bedeutung dieses Fundes als entscheidend für das Verständnis der Stammesgeschichte der weltweit verbreiteten Wespengruppe.
Die Untersuchung des Bernsteins, der von einem Sammler aus Niedersachsen zur Verfügung gestellt wurde, erfolgte mithilfe hochauflösender Mikroskope. Da Bernstein transparent ist, können Fossilien aus verschiedenen Blickwinkeln mikroskopisch untersucht werden. Das Fossil, das die Forscher als Angehörige einer bisher unbekannten Gattung identifizierten, ist von großer Bedeutung, da es fast doppelt so alt ist wie die bisher ältesten bekannten Vertreter der Plattwespen.
Obwohl über Verbreitung, Aussterben und Gründe für das Verschwinden der Wespe aus der Kreidezeit keine genauen Informationen vorliegen, betonen die Wissenschaftler die Bedeutung solcher Funde. Für die Forschung stellt Bernstein ein einzigartiges „Fenster in die Vergangenheit“ dar, das Einblicke in die Welt vor Millionen von Jahren ermöglicht. Die Analyse und Beschreibung dieses Fossils leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Evolutionsgeschichte von Insekten.