Im Jahr 2023 wurde Candida auris in Deutschland in insgesamt 77 Fällen nachgewiesen, was laut dem Nationalen Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Der Hefepilz, der 2009 entdeckt wurde, ist zwischen Menschen übertragbar und resistent gegen verschiedene Medikamente. Es wird betont, dass Candida auris insbesondere für vorerkrankte oder immungeschwächte Personen gefährlich ist, da Infektionen von Prothesen und Fremdmaterialien im Körper schwer zu behandeln sind.
Eine Forschergruppe um Alexander M. Aldejohann von der Universität Würzburg fordert eine generelle Meldepflicht für Candida auris, um die Ausbreitung des Pilzes zu kontrollieren. Bisher wurden nur bestimmte Infektionen gemeldet, was nicht das volle Ausmaß widerspiegelt. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Ausweitung der Fallzahlen wahrscheinlich ist.
Die Übertragung von Candida auris erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektionen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, nicht jedoch durch die Luft wie bei einem Virus. Eine Infektion mit dem Pilz kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Blutvergiftung führen, die in vielen Fällen tödlich enden kann. Die Symptome nach einer Infektion können vielfältig sein, ähnlich zu anderen Pilzen oder Bakterien.
Im Jahr 2023 wurden hauptsächlich Kliniken von Ausbrüchen betroffen, wobei die Patienten entweder besiedelt oder infiziert waren. Die schwierige Behandlung von Candida auris liegt darin, dass der Pilz gegen viele gängige Mittel resistent ist. Ausbruchsgeschehen in Krankenhäusern stellen eine besondere Herausforderung dar, da eine frühzeitige Erkennung und angemessene Behandlung entscheidend sind. Es wird empfohlen, verschiedene Wirkstoffe in einer hohen Dosierung zu kombinieren, um gegen den hartnäckigen Erreger vorzugehen.