Wissenschaft

Antisemitische Angriffe an Universitäten: Schutz jüdischer Studenten gefordert

Antisemitismus an Universitäten - Wie kann die Wissenschaft verteidigt werden?

In der aktuellen Debatte um den wachsenden Antisemitismus an Universitäten zeigt sich Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, besorgt über die steigende Anzahl von antisemitischen Vorfällen an amerikanischen Hochschulen. Diese Entwicklung beunruhigt ihn, da er befürchtet, dass solche Vorkommnisse auch auf Deutschland überschwappen könnten. Insbesondere jüdische Studenten seien seit Monaten verstärkt von Antisemitismus betroffen, was zu einem extremen Unsicherheitsgefühl unter ihnen führe.

Ein aktuelles Beispiel für diese Besorgnis zeigt sich an der Humboldt Universität zu Berlin, wo etwa 300 Personen den Zugang zum Hauptgebäude blockierten und volksverhetzende Äußerungen tätigten. Lautstark forderten sie eine „Intifada-Revolution“ und griffen sogar die Rektorin Julia von Blumenthal persönlich an. Diese Vorfälle lassen den klaren Schluss zu, dass nicht nur israelkritische oder pro-palästinensische, sondern auch klar antisemitische Motive im Spiel waren.

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Die gegenwärtige Situation an deutschen Universitäten wird durch zwei herausragende Entwicklungen geprägt: Zum einen demonstrieren immer mehr Islamisten öffentlich gegen Israel und fordern gar die Schaffung eines Kalifats in Deutschland. Zum anderen unterstützen „woke Linke“ archaische Denkweisen, die sich auch auf Universitätscampussen manifestieren. Die Islamforscherin Susanne Schröter warnt bereits seit Langem davor, dass die akademische Welt archaischen Denkweisen Vorschub leiste.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fordert angesichts der Vorfälle an der Humboldt Universität dringend Maßnahmen zum Schutz jüdischer Studenten und sogar die Möglichkeit der Exmatrikulation in besonders schwerwiegenden Fällen. Die Tatsache, dass das Hochschulrecht in Deutschland ausschließlich Ländersache ist, macht es jedoch erforderlich, dass die Landesregierungen gemeinsam handeln, um die Landeshochschulgesetze zu verschärfen. Dieser Schritt sollte nicht nur dem Kampf gegen den Antisemitismus dienen, sondern vor allem dazu, den freien und zivilisierten Diskurs an den Hochschulen zu schützen.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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