Ein 17-jähriger Jugendlicher hat sich nach einem Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Ecke in Dresden gestellt, so das Landeskriminalamt. Der Jugendliche war bisher nicht polizeilich bekannt und befindet sich nicht in Gewahrsam, da keine Fluchtgefahr besteht. Die Ermittlungen werden zeigen, ob die Aussage des Jugendlichen zutreffend ist. Die anderen drei Tatverdächtigen sind noch unbekannt.
Sachsens Innenminister Schuster (CDU) betonte den hohen Ermittlungsdruck des Landeskriminalamtes und kündigte an, die Ermittlungen intensiv fortzusetzen. Er appellierte an die anderen Täter, sich ebenfalls der Polizei zu stellen. Der brutalen Attacke auf Wahlhelfer und Politiker werde nicht toleriert, so Schuster.
Der SPD-Politiker Ecke, Spitzenkandidat der Sachsen-SPD für die Europawahl, wurde von mehreren Personen in Dresden angegriffen und so schwer verletzt, dass er operiert werden musste. Die Gewalttat löste bundesweit Entsetzen aus. Es wurden Demonstrationen in Dresden und Berlin angekündigt, und Bundesinnenministerin Faeser sprach sich für ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Polizeipräsenz und einem harten Durchgreifen gegen Feinde der Demokratie aus.
Bundesjustizminister Buschmann (FDP) verurteilte jegliche Form von Gewalt, unabhhängig von politischer Ausrichtung. CDU-Chef Merz forderte einen respektvollen Wahlkampf ohne Aggression. In einem weiteren Vorfall wurde ein AfD-Wahlkampfstand in Dresden attackiert, wobei Sachbeschädigung begangen wurde. Die Ermittlungen wurden vom Staatsschutz übernommen.