Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft des legendären US-Investors Warren Buffett, verzeichnet weiterhin steigende Bargeldreserven. Zum Ende des letzten Quartals beliefen sich die Geldreserven auf rekordhohe 189 Milliarden Dollar, was etwa 175,5 Milliarden Euro entspricht. Buffett gab auf dem jährlichen Aktionärstreffen in Omaha bekannt, dass diese Reserven voraussichtlich die Marke von 200 Milliarden Dollar überschreiten werden. Obwohl Berkshire gerne in lukrative Anlagemöglichkeiten investieren würde, betonte Buffett, dass dies nur bei Anlagen mit geringem Risiko und hohem Potenzial für Rendite geschehen werde.
Berkshire Hathaway umfasst verschiedene Unternehmen wie den Versicherer Geico, die BNSF Eisenbahngesellschaft und den Batteriehersteller Duracell. Das Versicherungsgeschäft war ein wichtiger Treiber für den Anstieg des operativen Gewinns im letzten Quartal auf 11,2 Milliarden Dollar. Bei dem Treffen äußerte Buffett auch seine Präferenzen für eine Nachfolgelösung. Er zeigte sich offen dafür, seinem designierten Nachfolger Greg Abel das letzte Wort bei Investmententscheidungen zu überlassen. Die endgültige Entscheidung über die Nachfolgeregelung bleibt jedoch beim Verwaltungsrat von Berkshire.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters von 93 Jahren denkt Buffett noch nicht an den Ruhestand. Er bekundete auf dem Treffen, dass er sich nicht nur wünscht, dass die Aktionäre im nächsten Jahr wiederkommen, sondern auch er selbst. Der plötzliche Tod seines langjährigen Partners Charlie Munger im vergangenen November wurde auch während des Treffens deutlich spürbar, da Buffett mehrfach seine Abwesenheit betonte. Im letzten Quartal verkaufte Berkshire seine Beteiligung am Hollywood-Konzern Paramount und reduzierte auch einen Teil seiner Beteiligung an Apple. Buffett erklärte, dass der Verkauf von Aktien dazu diente, Geld für Steuerzahlungen zu generieren und nicht als Einschätzung der zukünftigen Kursentwicklung gedacht war.
Buffett äußerte auch Bedenken hinsichtlich des Betrugsrisikos im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz. Insbesondere wies er auf die Möglichkeit hin, täuschend echte künstliche Aufnahmen von Personen zu erstellen. Er betonte sowohl das enorme Potenzial von künstlicher Intelligenz, Gutes zu bewirken, als auch die potenziellen Risiken. Buffett gab zu, dass er unsicher ist, wie sich diese Entwicklung in Zukunft auswirken wird.