Die Inszenierung von „Die Physiker“ am Landestheater Linz durch Tom Kühnel und Jürgen Kuttner ist eine kreative Neuinterpretation des Dürrenmatt-Klassikers. Inmitten einer komplexen und verwirrenden Welt haben die Regisseure eine Querdenker-Groteske geschaffen, die den Wahnsinn des Stücks einfängt. Der Bühnenbildausstattung mit einer überdimensionalen Schlange und anderen künstlerischen Elementen verleiht Johanna Pfau eine einzigartige Note.
Die Handlung des Stücks, das in einer Irrenanstalt spielt, präsentiert skurrile und wahnwitzige Szenen, in denen die Protagonisten einander manipulieren und groteske Situationen entstehen. Die Aufführung wird durch eine überdrehte Musikrevue und ironische Elemente aus dem Pop-Schnulzodrom ergänzt, die die Absurdität der Handlung unterstreichen.
Die Thematik von „Die Physiker“ bleibt auch heute relevant, da Fragen zur künstlichen Intelligenz und Wissenschaftsskepsis die Gesellschaft prägen. Das Stück wird als Stück der Stunde betrachtet, da es die Auswirkungen der Physik auf die gesamte Menschheit reflektiert. Die Inszenierung am Landestheater Linz überzeugt mit einer hochperfektionierten Komödiantik und einem Ensemble, das die grotesken Charaktere mit viel Spielfreude zum Leben erweckt.
In einer Zeit, in der Realität und Paradoxien aufeinandertreffen, zeigt die Neuinterpretation von „Die Physiker“ durch Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, dass sich das Theater nach wie vor mit aktuellen und philosophischen Fragestellungen auseinandersetzt. Die Inszenierung ist wunderbar un-belehrend und bietet dem Publikum eine unterhaltsame und nachdenkliche Theatererfahrung.