Seit fast fünf Jahren sind die Planungen für den Molldietetunnel in Ravensburg ins Stocken geraten. Trotz der Vorplanungsphase ist der Baubeginn noch in weiter Ferne. Das Regierungspräsidium in Tübingen zögert, eine Entwurfsplanung für die östliche Ortsumfahrung zu starten, was zu großer Enttäuschung im Gemeinderat führt. Die Unsicherheit, ob am Ende tatsächlich ein Tunnel gebaut wird, bleibt bestehen.
Behördenvertreter und Ingenieure prüfen unzählige theoretische Varianten, darunter solche, die ohne Tunnel auskommen würden, jedoch durch sensible Gebiete wie das Gewerbegebiet Mariatal oder das Überschwemmungsgebiet der Schussen führen. Die aufgrund der komplexen Rechtslage erforderlichen Untersuchungen führen zu zahlreichen Möglichkeiten und Kombinationen, die die Stadträte vor große Herausforderungen stellen.
Ein nächster Schritt soll im Januar 2025 mit der Vorstellung des Planungsstandes beim Bund erfolgen. Dies markiert einen Meilenstein, gefolgt von der Auswahl der bevorzugten Variante. Der Weg bis zur Entwurfsplanung und dem Grobentwurf erscheint als langwieriger Prozess.
In der Einwohnerfragestunde wird die Forderung nach einer Verkehrswende laut, wobei Klimaaktivisten und Kritiker sich gegen den Straßen- und Tunnelbau aussprechen. Trotz der Bedeutung des Projekts für die Stadt betont der Oberbürgermeister die langwierigen Kämpfe für die Umgehung. Die Belastung durch den Verkehr und die Umwelt könnte durch den Tunnel erheblich reduziert werden.
Die Hoffnung auf eine schnellere Umsetzung der Planungen wurde von vielen enttäuscht. Politiker verschiedener Parteien setzen sich weiterhin für ihre präferierten Varianten ein und fordern unkonventionelle Lösungen, um Gesundheits- und Umweltschutz zu gewährleisten. Insgesamt besteht Einigkeit darüber, dass der Verkehr effektiv reduziert werden muss, unabhängig von der Realisierung des Molldietetunnels.