Nachdem die oppositionelle Labour-Partei bei den Kommunalwahlen in England einen deutlichen Sieg errungen hat, wird nun mit Spannung das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in London erwartet. Amtsinhaber Sadiq Khan galt als Favorit für die Wahl am Donnerstag, doch es kursierten Gerüchte über eine mögliche Überraschung durch die konservative Herausforderin Susan Hall. Mögliche Gründe dafür waren eine niedrige Wahlbeteiligung unter Labour-Wählern und Unmut über Maßnahmen wie die Ausweitung der Umweltzone in den Außenbezirken. Trotz dieser Spekulationen waren sich beide Lager einig, dass Khan wahrscheinlich eine historische dritte Amtszeit antreten würde.
In der Region West Midlands um Birmingham wird ebenfalls mit dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl gerechnet. Premierminister Rishi Sunak hoffte auf einen Sieg des konservativen Amtsinhabers Andy Street, um den Druck aus der eigenen Fraktion zu mindern. Allerdings erlitten die Tories bisher katastrophale Verluste bei den Kommunalwahlen, was zu Enttäuschung bei Sunak führte. Die Oppositionspartei Labour sieht sich in ihrem Erfolg bestätigt und fordert einen Termin für die Parlamentswahl.
Wahlforscher haben berechnet, dass die Konservativen bei einer Parlamentswahl nur 25 Prozent der Stimmen erhalten würden, was zu einem Verlust ihres Regierungsmandats führen könnte. Experten spekulieren über mögliche interne Revolten gegen Sunak, um den Wählern ein neues Gesicht zu präsentieren und die letzten 14 Jahre in Vergessenheit geraten zu lassen. Zudem wächst der Druck von rechts, da die rechtspopulistische Partei Reform UK Anhänger von den Konservativen abzieht und möglicherweise bei der Parlamentswahl viele Stimmen kosten könnte.