Nach dem deutlichen Erfolg bei den Kommunalwahlen in England erwartet die britische Oppositionspartei Labour auch einen Sieg bei der Londoner Bürgermeisterwahl. Amtsinhaber Sadiq Khan galt als klare Favorit, aber Gerüchten zufolge könnte die konservative Herausforderin Susan Hall überraschend gewinnen. Gründe dafür waren eine niedrige Wahlbeteiligung unter Labour-Wählern und Unmut in den Außenbezirken über die Umweltzonen-Ausweitung. Trotzdem gehen beide Lager davon aus, dass Khan eine historische dritte Amtszeit antreten wird.
Auch in der Region West Midlands um die Millionenstadt Birmingham wird das Ergebnis der Bürgermeisterwahl erwartet. Premierminister Rishi Sunak hofft auf einen Sieg des konservativen Amtsinhabers Andy Street, um den Druck aus der eigenen Fraktion zu mindern. Die Tories haben bei den Kommunalwahlen viele Sitze verloren, was zu Unzufriedenheit führte. Die Oppositionspartei Labour sieht sich in ihrem Erfolgskurs bestätigt und fordert einen Termin für die Parlamentswahl.
Wahlforscher John Curtice berechnete, dass die Konservativen nur 25 Prozent der Stimmen erhalten würden, wenn die Ergebnisse wiederholt würden. Die Tories haben das Regierungsmandat verloren, was zu internem Druck auf Premierminister Sunak führt. Die rechtspopulistische Partei Reform UK könnte laut Experten zu einer Bedrohung für die Tories werden und bei der Parlamentswahl viele Stimmen kosten.