Nach einem klaren Erfolg bei den Kommunalwahlen in England erwartet die britische Oppositionspartei Labour auch einen Sieg bei der Bürgermeisterwahl in London. Das Ergebnis soll im Laufe des Samstags bekannt gegeben werden. Amtsinhaber Sadiq Khan galt als klarer Favorit, aber Gerüchte über einen möglichen Sieg der konservativen Herausforderin Susan Hall machten die Runde. Dennoch gehen beide Lager davon aus, dass Khan eine historische dritte Amtszeit antreten wird.
Auch in der Region West Midlands um die Millionenstadt Birmingham wird das Ergebnis der Bürgermeisterwahl am Samstag erwartet. Premierminister Rishi Sunak hofft auf einen Sieg des konservativen Amtsinhabers Andy Street, um den Druck auf seine Partei nach den verheerenden Ergebnissen bei den Kommunalwahlen zu mindern. Die Tories haben beträchtlich an Sitzen verloren, was zu Enttäuschung beim Premierminister führte.
Die Oppositionspartei Labour sieht sich durch ihre Erfolge bestätigt und fordert Premierminister Sunak auf, ein Datum für die Parlamentswahl festzulegen. Laut Wahlforscher John Curtice würden die Konservativen nur 25 Prozent der Stimmen bei einer Parlamentswahl erhalten, was auf eine Verlust des Regierungsmandats hindeutet. Experten spekulieren über mögliche interne Revolten gegen Sunak in der Hoffnung auf eine Erneuerung.
Zusätzlich wächst der Druck von rechts, da die rechtspopulistische Partei Reform UK eine Bedrohung für die Tories darstellt und voraussichtlich viele Stimmen bei der Parlamentswahl kosten wird. Nigel Farage, ehemaliger Anführer der Brexit-Partei, übt eine starke Anziehungskraft auf enttäuschte konservative Anhänger aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in London und den West Midlands nach den Wahlen entwickeln wird.