Ein 23-Jähriger aus Luckenwalde steht vor dem Landgericht Potsdam und muss sich rund 40 Vorwürfen der Staatsanwaltschaft stellen. Zu den Anklagepunkten gehören der Handel mit Cannabis, gewalttätige Eintreibung vermeintlicher Schulden, sowie eine bedrohliche Verstümmelungsdrohung und eine Schlägerei vor einer Spielothek. Zwei Männer aus Minden, Nordrhein-Westfalen, die damals in Luckenwalde auf Montage waren, traten als Zeugen auf und berichteten von einem Vorfall, bei dem sie zahlreiche Schläge einstecken mussten.
Die Zeugen schilderten eine Gruppenschlägerei vor einem Casino in Luckenwalde im Herbst 2022. Laut ihrer Aussage warteten sie vor dem Casino, als eine Gruppe von sieben bis zehn Personen, darunter der Angeklagte, auf Sergej A.s Bruder Wladimir abzielte. Beide Zeugen erkannten den Angeklagten als einen der Schläger, dessen Hautfarbe heller als die der anderen war. Zuvor hatten sie ihn in der Spielothek gesehen, wo es zu einem Konflikt kam, über dessen genauen Auslöser sie vage blieben.
Der Bruder des Zeugen versuchte das Casino zu verlassen, stieß jedoch auf die Gruppe, woraufhin beide Brüder angegriffen wurden. Es wird behauptet, dass der Angeklagte einen Schlagring gezogen habe, ob er damit zuschlug, bleibt unklar. Die beiden Zeugen, wie viele andere in Strafprozessen, hatten Schwierigkeiten, traumatische Erlebnisse wie Schlägereien vor Gericht genau zu schildern. Der Angeklagte befindet sich derzeit in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Der Prozess wird voraussichtlich mindestens bis Mitte Juni andauern.