Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht sich für eine verbesserte Abstimmung der Versorgung in Praxen und Kliniken aus. Er betont die Notwendigkeit eines effizienteren Systems, da unnötige Krankenhausaufenthalte, mangelnde Koordination zwischen Praxis und Klinik sowie überflüssiger Personaleinsatz weder im Interesse der Patienten noch der Behandelnden liegen. Lauterbach betont, dass eine bessere Abstimmung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung erforderlich ist, um das Gesundheitssystem fit für die Behandlung der Babyboomer-Generation zu machen.
Eine Regierungskommission zur Zukunft der Krankenhausversorgung unter der Leitung von Tom Bschor hat kluge Konzepte zur Bewältigung des zunehmenden Fachkräftemangels als entscheidend für eine qualitativ hochwertige Versorgung in der Zukunft beschrieben. Die Kommission schlägt vor, Krankenhäuser aufzubauen, die überwiegend ambulante Behandlungen anbieten und Standorte für verschiedene Gesundheitsdienste wie Apotheken, Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren bereitstellen sollen.
Die langfristige Vision der Kommission beinhaltet die Schaffung eines Primärarztsystems, das Allgemeinmediziner, Internisten, Pädiater, Gynäkologen und Psychiater umfasst, an die sich Patienten primär wenden sollen. Dadurch soll die Gesundheitsversorgung effizienter gelenkt werden. Die Kommission fordert auch einen flächendeckenden Ausbau der Versorgung durch qualifiziertes Pflegefachpersonal, das auch Tätigkeiten übernehmen könnte, die bisher Ärzten vorbehalten waren.
Die Regierungskommission, die im Mai 2022 eingesetzt wurde, um Reformen im Krankenhausbereich anzugehen, hat bereits zehn Berichte mit Empfehlungen vorgelegt. Diese Schritte zielen darauf ab, die Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern und den Herausforderungen einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden.