Das Kultusministerium reagiert auf besorgniserregende Pisa-Ergebnisse und plant mehr Mathematikstunden, was von der Lehrerin und Dyskalkulie-Expertin Alessandra Neumüller aus Markt Schwaben bei München grundsätzlich positiv bewertet wird. Sie betont jedoch, dass eine Intensivierung des Fachs nicht allein durch zusätzliche Arbeitsblätter erfolgen sollte. Neumüller, zertifizierte Therapeutin für die Rechenstörung Dyskalkulie, spricht in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung über die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern mit Rechenschwierigkeiten finanziell auf die gleiche Stufe wie Ergo- und Logopädie zu stellen.
In dem Gespräch erklärt Neumüller, dass es durch einfache Maßnahmen möglich ist, Kindern mit einer Rechenstörung effektiv zu helfen. Sie gibt Einblicke, wie beispielsweise Geld und Eier eingesetzt werden können, um die Abneigung gegen das Rechnen abzubauen. Als Mutter von Zwillingen und Förderschullehrerin kennt sie die Herausforderungen aus erster Hand und verdeutlicht, wie unterschiedliche Faktoren – wie beispielsweise das Wetter in Brasilien – Einfluss auf die Mathematikleistungen von Schülern nehmen können.
Die Forderung von Neumüller nach angemessener Finanzierung von Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern mit Rechenschwierigkeiten und deren Gleichstellung mit anderen Therapien unterstreicht die Bedeutung, frühzeitig auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Durch gezielte Maßnahmen können nicht nur Rechenkompetenzen verbessert werden, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Motivation der Kinder gestärkt werden, um erfolgreich im mathematischen Bereich zu sein.