Wissenschaft

Neue Ehre im All: Jesuiten mit Asteroiden benannt

Neue Ehrung für Jesuiten: Entdeckung und Benennung von Asteroiden im Asteroidengürtel.

Die International Astronomical Union (IAU) hat erneut zwei Jesuiten-Wissenschaftler geehrt, indem zwei Asteroiden im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter nach ihnen benannt wurden. Die Patres Marcin Odlanicki Poczobut (1728–1810) und Emanuel Carreira Vérez (1931–2020) wurden für ihre Beiträge zur Astronomie und der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Glauben anerkannt. Die Asteroiden tragen nun offiziell die Namen „(191775) Poczobut“ und „(658642) Carreira“.

Marcin Odlanicki Poczobut, ein litauisch-polnischer Astronom und Mathematiker, war von 1764 bis 1807 Direktor der Sternwarte in Vilnius. Neben einem Mondkrater ist nun auch ein Asteroid nach ihm benannt. Emanuel Carreira Vérez, ein Astrophysiker, war für seine Arbeiten zur kosmischen Strahlung und seine Instrumente zur Himmelsbeobachtung bekannt, die vor allem Hobby-Astronomen unterstützten.

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Die Benennung von Asteroiden nach Jesuiten ist keine Seltenheit, da mittlerweile mindestens 40 Himmelskörper im Asteroidengürtel nach Mitgliedern des Ordens benannt sind. Im vergangenen Jahr wurden neun weitere Asteroiden nach Jesuiten benannt, darunter einer zu Ehren des ehemaligen italienischen Provinzials Sabino Maffeo. Auch Papst Gregor XIII., unter seinem bürgerlichen Namen Ugo Boncompagni (1502–1585), wurde bereits als Asteroid verewigt.

Die Namensvergabe von Asteroiden ist ein komplexer Prozess, der mehrere Schritte umfasst, von der Registrierung eines neuen Himmelskörpers bis zur endgültigen Auswahl eines Namens durch den die genügend Daten für die Berechnung des Orbits geliefert hat. Die Arbeitsgruppe für die Benennung kleiner Himmelskörper der IAU überprüft und veröffentlicht schließlich den ausgewählten Namen offiziell.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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