Die Bergsteigerin Beth Rodden erlebte im Alter von 20 Jahren eine entsetzliche Entführung in Kirgisistan, bei der sie sechs Tage lang gefangen gehalten wurde. Trotz der traumatischen Ereignisse schämte sie sich danach, ihre Vulnerabilität und die damit verbundenen psychischen Auswirkungen zuzugeben. Als sie in die USA zurückkehrte, stellte sie fest, dass ihre Klettergemeinschaft eher ihre körperlichen Leistungen lobte als sich um ihr emotionales Wohlergehen zu kümmern.
In den folgenden Jahren kämpfte Rodden mit Albträumen, Schlaflosigkeit und anderen Symptomen, die sie zunächst nicht zugab. Sie erkannte jedoch, dass es wichtig war, über ihre Ängste zu sprechen, um sie besser zu verstehen und zu bewältigen. Als sie älter wurde, entschied sie sich, offener über ihre inneren Kämpfe zu sein, was zu einer positiven Reaktion von anderen führte, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten.
Trotz ihrer Erfolge als Bergsteigerin litten die Nachwirkungen des Traumas weiter, was zu persönlichen Herausforderungen wie Schuldgefühlen und einem gestörten Körperbild führte. Durch Therapie und die Unterstützung von Helden und Mentoren begann Rodden, sich mit ihren inneren Dämonen auseinanderzusetzen und eine gesündere Beziehung zu sich selbst zu entwickeln.
Heutzutage werden Gespräche über die Heilung von Traumata und psychischer Gesundheit in der Kletterwelt zunehmend akzeptiert. Rodden selbst betont die Bedeutung eines fortlaufenden Prozesses der Heilung und Selbstakzeptanz. Sie ist erfreut über die Entwicklungen in der Klettergemeinschaft hin zu mehr Inklusion und Akzeptanz für Menschen jeden Alters und sozialen Hintergrunds. Als erfahrene Kletterin sieht sie weiterhin mit Begeisterung in die Zukunft und freut sich auf weitere Abenteuer in den Bergen.