Die Europameisterschaft in diesem Sommer steht möglicherweise unter dem Schatten eines möglichen Streiks des Zugpersonals. Die Bahn-Gewerkschaft EVG hat mit einem Arbeitsausstand gedroht, falls nicht ausreichende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Mitarbeiter fühlen sich aufgrund täglicher Angriffe alleingelassen, was zu der Streikdrohung geführt hat.
Der Chef der Gewerkschaft, Kristian Loroch, warnte, dass die Züge während des Turniers nicht fahren würden, wenn sich die Sicherheitssituation nicht verbessert. Dies könnte bedeuten, dass die Beschäftigten kollektiv Überstunden während der Europameisterschaft abbauen würden. Eine Umfrage unter Bahnmitarbeitern ergab, dass 64 Prozent in den letzten zwölf Monaten Gewalt oder Anfeindungen erlebt haben, während 36 Prozent sich derzeit unsicher fühlen.
Um die Situation zu verbessern, fordert die EVG, dass Zugbegleiter im Regionalverkehr nicht mehr alleine unterwegs sind und dass eine „Doppelbestreifung“ Standard wird. Dies würde erfordern, dass die für den Nahverkehr zuständigen Länder mehr Personaleinsatz ermöglichen. Die Drohung der Gewerkschaft wird auch vom Betriebsrat der DB Regio unterstützt, der sich bei offensichtlichen Gefährdungslagen gegen den Personaleinsatz wehren will.