Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) verzeichnete für das Geschäftsjahr einen deutlichen Rückgang des Jahresüberschusses, der sich auf 85,3 Millionen Euro belief, im Vergleich zu den 216,5 Millionen Euro des Vorjahres. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf hohe Reparaturkosten und einen signifikanten Anstieg bei den Schadenzahlen in der Kraftfahrt zurückgeführt. Trotz dieser Herausforderungen wird das Ergebnis des LVM als positiv bewertet, wenn man das schwierige Marktumfeld berücksichtigt.
Die Versicherung erwirtschaftete ein Beitragsplus von 6,1 Prozent im Jahr 2023, was laut Unternehmensangaben erneut eine signifikante Überdurchschnittlichkeit im Vergleich zur Branchenentwicklung darstellt. Mit knapp 4,5 Milliarden Euro an Beiträgen konnte sich der LVM in einem Markt behaupten, in dem die Beitragseinnahmen insgesamt lediglich um 0,7 Prozent stiegen.
Die Schadenaufwendungen der LVM-Konzernmutter stiegen um 16,3 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund hoher Reparaturkosten und eines starken Anstiegs der Schadenzahlen, vor allem im Bereich der Kraftfahrt. Darüber hinaus führten Abschreibungen auf Immobilienanlagen aufgrund des Einbruchs in der Immobilienwirtschaft im letzten Jahr zu weiteren Belastungen. In diesem anspruchsvollen Branchenumfeld gelang es der LVM, ihr Eigenkapital um 2,7 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu erhöhen.
Die Kraftfahrtversicherung stellt die größte Sparte des Unternehmens dar und verzeichnete ein Beitragsplus von 4,6 Prozent, während die Beitragseinnahmen in der Sachversicherung um 15,8 Prozent anstiegen. Die erfolgreichen Tochterunternehmen der LVM übertreffen ebenfalls ihre Vorjahresergebnisse und wachsen stärker als der Markt. So konnte die LVM-Krankenversicherung einen Anstieg der Beitragseinnahmen um 5,5 Prozent auf 453,1 Millionen Euro verzeichnen, während die LVM-Lebensversicherung ein Wachstum von 2,7 Prozent auf über 873,4 Millionen Euro verbuchen konnte.
Dr. Mathias Kleuker, Vorstandsvorsitzender der LVM, betont die Stärke des Unternehmens in einem herausfordernden Umfeld, das durch eine solide Unternehmensstrategie geprägt ist. Die LVM konnte trotz der schwierigen Marktbedingungen ein kontinuierliches Wachstum erzielen, gestützt durch eine starke Vertriebsleistung und ein gestärktes Eigenkapital. Die LVM plant, das personelle Wachstum fortzusetzen, indem im Jahr 2024 insgesamt 430 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.