Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi aufgebrochen, um ein Signal an China zu senden. Vor ihrem Abflug nach Adelaide betonte sie die Bedeutung der Einheit demokratischer Länder im Umgang mit autoritären Regimen. Sie verwies auf die direkten Herausforderungen, die Australien und Neuseeland aufgrund von Chinas aggressivem Verhalten in der Region erleben. Dies schließt wirtschaftliche Druckmaßnahmen, Spionage und Einflussoperationen ein.
Die Festnahme dreier Deutscher wegen des Verdachts der Spionage für China unterstreicht die wachsende Aggressivität des Landes in der Region. China ist in Auseinandersetzungen mit Nachbarländern im Südchinesischen Meer verwickelt und betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums. Die Bundesregierung plant eine stärkere sicherheitspolitische Präsenz im Pazifik- und Indischen Ozean und sendet aus diesem Grund erneut die Fregatte „Baden-Württemberg“ zu Übungszwecken in die Region.
Annalena Baerbock wird während ihrer Reise mehr als 43.000 Kilometer zurücklegen, was einer Erdumrundung entspricht, und über 50 Stunden Flugzeit absolvieren. Die Reise, die sie eigentlich bereits im August antreten wollte, musste damals aufgrund technischer Probleme abgebrochen werden. Auf dem Programm ihrer Reise stehen politische Gespräche, Besuche auf Werften und eine Zeremonie zur Rückgabe von Kulturgütern an den Aborigine-Stamm der Kaurna, die im 19. Jahrhundert von deutschen Missionaren nach Deutschland gebracht wurden und nun zurückerstattet werden.