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12.500 Demonstranten fordern mehr Tarifverträge: Gewerkschaftsdemo in Berlin-Mitte

"Geheime Störaktionen und politische Forderungen: Hinter den Kulissen der DGB-Demonstration zum 1. Mai in Berlin"

Die Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai in Berlin zog laut Polizeiangaben rund 12.500 Demonstranten durch Berlin-Mitte. Unter dem Motto „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“ mobilisierte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Tausende von Menschen, die sich gegen gestiegene Preise und für mehr Tarifverträge einsetzten. Zu Beginn des Zugs schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 7.500, korrigierte diese Schätzung jedoch später auf etwa 12.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Demonstration wurde kurzzeitig gestoppt, als etwa 100 Personen die Demo mit lauten pro-palästinensischen Parolen und Transparenten störten. Die Polizei bestätigte, dass zwei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung nach den Sprechchören gefertigt wurden. Eine Person leistete außerdem Widerstand gegen die Maßnahmen der Polizei, was zur Aufnahme ihrer Personalien führte. Trotz dieser Zwischenfälle setzte die Demonstration ihren Weg fort.

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Bei der Abschlusskundgebung am Roten Rathaus betonte die Berliner DGB-Landesvorsitzende Katja Karger die Bedeutung der Durchsetzung von Tarifverträgen in Unternehmen. Aktuell sei dies in Berlin nur in jedem zehnten und in Brandenburg nur in jedem fünften Unternehmen der Fall. Die steigenden Lebenshaltungskosten der letzten Jahre hätten tiefe Löcher in die Geldbörsen vieler Menschen gerissen, betonte Karger. Sie lobte auch die EU-Mindestlohnrichtlinie, die Deutschland dazu verpflichte, den gesetzlichen Mindestlohn anzuheben.

Neben der großen Demonstration in Berlin fanden auch in anderen Städten Brandenburgs DGB-Demos statt. Schätzungen zufolge nahmen knapp 1.000 Menschen an der Kundgebung in Potsdam teil. Darüber hinaus waren in etwa einem Dutzend weiterer Brandenburger Orte, wie Eberswalde, Hennigsdorf, Strausberg und Brandenburg an der Havel, Kundgebungen geplant. Die Gewerkschaftsbewegung setzt sich weiterhin dafür ein, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und Tarifverträge in mehr Unternehmen durchzusetzen.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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