Bundeskanzler Olaf Scholz hat energisch gegen Forderungen nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters Stellung bezogen. In einem kürzlich veröffentlichten Podcast des Bundespresseamtes machte er deutlich, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im vergangenen Jahr mehr gearbeitet hätten als je zuvor. Daher bezeichnete er kritische Bemerkungen über ein vermeintliches ‚Freizeitpark Deutschland‘ als ärgerlich. Scholz betonte, dass es seiner Meinung nach eine Frage des Anstands sei, langjährig Beschäftigten den verdienten Ruhestand vorzuenthalten.
Die Diskussion über die Rente mit 63 und die Forderungen nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters stießen auf klare Ablehnung seitens des Kanzlers. Er unterstrich die Bedeutung von Verlässlichkeit für Menschen jeden Alters, um ihnen Planungssicherheit für ihren beruflichen Werdegang zu geben. Diese klare Botschaft des Kanzlers könnte als Reaktion auf den Forderungskatalog der FDP auf ihrem Bundesparteitag verstanden werden, der die Abschaffung der Rente mit 63 für langjährig Versicherte vorsieht. Hier zeigen sich unterschiedliche Positionen innerhalb der Koalitionsparteien.
Mit über 46 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland und mehr als 20 Millionen Rentnern, die viele Jahre lang hart gearbeitet haben, betonte Scholz die Wichtigkeit von Respekt für ihre Leistung. Er lobte die Rolle guter Tarifverträge als Grundlage für angemessene Löhne und hob hervor, dass die Löhne voraussichtlich um etwa 5 Prozent steigen würden. Zudem wies er auf die bevorstehende Rentenerhöhung zum 1. Juli hin, die sowohl in Ost als auch in West einheitlich vollzogen werde. Scholz machte damit deutlich, dass Deutschland keine Belastungen für die ältere Generation schaffen solle, sondern vielmehr verdiente Anerkennung und Respekt für ihre Lebensleistung zuteilwerden lassen solle.