In Sachsen-Anhalt kommt der Rettungswagen oft zu spät am Einsatzort an, da die gesetzliche Frist von zwölf Minuten häufig nicht eingehalten wird. Im vergangenen Jahr konnte kein Landkreis die angestrebte Zielerfüllung von 95 Prozent erreichen, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Rdiger Erben (SPD) hervorgeht.
Die Stadt Dessau-Rolau und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld schnitten mit 91,6 bzw. 89,5 Prozent am besten ab, während der Landkreis Jerichower Land und die Landeshauptstadt Magdeburg mit 63,9 bzw. 68,3 Prozent am schlechtesten abschnitten.
Laut Innenministerium sollen die Standorte der Rettungswachen so festgelegt werden, dass unter normalen Bedingungen die Hilfsfrist in 95 Prozent aller Fälle eingehalten werden kann. Das Ministerium hat das Landesverwaltungsamt beauftragt, die auffälligen Abweichungen in Magdeburg und im Landkreis Jerichower Land zu untersuchen.
Der Landtagsabgeordnete Rdiger Erben fordert eine gezieltere Suche nach den Ursachen für die Nichteinhaltung der Vorgaben in den verschiedenen Regionen. Möglicherweise sind Veränderungen in der Krankenhauslandschaft ein Grund dafür, dass die Rettungswagen länger gebunden sind und daher die Zeitvorgaben nicht erfüllen können.