Der Rhein-Pfalz-Kreis führt am Dienstag die erste Bezahlkarte für Geflüchtete ein, in dem, nach eigenen Angaben, ersten Kreis in Rheinland-Pfalz, der dieses neue Bezahlsystem für Asylsuchende einführt. Die Bezahlkarte, auch als SocialCard bezeichnet, ermöglicht Asylsuchenden im Rhein-Pfalz-Kreis Einkäufe zu tätigen und Bargeld abzuheben, wobei die Bargeldsumme auf 200 Euro pro Monat begrenzt ist. Bei mehreren Personen im Haushalt erhöht sich der Betrag um weitere 70 Euro pro Person.
Die SocialCard, basierend auf einer herkömmlichen Visa-Debitkarte und auf Guthabenbasis geführt, unterscheidet sich äußerlich nicht von einer gewöhnlichen Bankkarte. Diese Karte kann an allen Orten verwendet werden, an denen auch Visa-Karten akzeptiert werden. Die Einführung dieser Bezahlkarte wird vom Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz aufmerksam beobachtet, um mögliche Lernpunkte für andere Kommunen zu identifizieren.
Trotz der Einführung der Bezahlkarte sieht der Gemeinde- und Städtebund die großen Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik nicht gelöst. Daher betont die Sprecherin Agneta Psczolla die Notwendigkeit, mehr Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen und die Anstrengungen der Bundesregierung zu verstärken, um die Zahl der Geflüchteten zu verringern und Rückführungsabkommen zu verbessern. Kritik an der Bezahlkarte äußern ehrenamtliche Helfer aus Schifferstadt, da sie die Vorteile und die Gleichbehandlung der Geflüchteten im Vergleich zu deutschen Sozialhilfeempfängern in Frage stellen.