Kriminalität und JustizSchleswig-Holstein

Geiselnahme in Kiel: Prozess gegen mutmaßlichen Täter mit schockierenden Details beginnt

Der erschütternde Fall der Geiselnahme in Kiel - Hintergründe, Ermittlungen und Gerichtsverfahren begonnen

Der Prozess um die Geiselnahme auf dem Kieler Marinegelände hat begonnen, nachdem eine Frau stundenlang in einem Hangargebäude des ehemaligen Marinefliegergeschwaders 5 in Holtenau gefangen gehalten wurde. Der Fall, der im September 2023 Schlagzeilen machte, führte zu einer intensiven Befassung durch die Polizei und den Innen- und Rechtsausschuss des Landtags. Der mutmaßliche Täter, ein 27-jähriger Mann, muss sich vor der 7. Strafkammer des Landgerichts Kiel wegen elf Straftaten, darunter Geiselnahme, Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Gewaltschutzgesetz verantworten.

Die Staatsanwaltschaft Kiel wirft dem Angeklagten vor, die 29-jährige Frau aus Rendsburg entführt und auf dem Marinegelände festgehalten zu haben. Die Anklage bezieht sich auf die Zeitspanne von Januar 2022 bis September 2023. Während der Geiselnahme sollen Vergewaltigungen und Körperverletzungen stattgefunden haben. Die Frau wurde am 12. September befreit, nachdem sie den Notruf mit ihrem Handy gewählt hatte, was den Einsatzkräften half, sie zu lokalisieren.

Der Fall zog auch die Aufmerksamkeit der Landespolitik auf sich, als der Innen- und Rechtsausschuss des Landtags untersuchte, ob bereits vor der Geiselnahme ein Haftbefehl gegen den Verdächtigen hätte beantragt werden sollen. Trotz einer früheren mutmaßlichen Körperverletzung und einem Kontaktverbot hatte der Mann die Taten gestanden und wurde in Untersuchungshaft genommen. Der Prozess in Kiel ist auf neun Verhandlungstage angesetzt, und ein Urteil könnte im Juli erwartet werden.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"